Stefan + Esther Armer, mission-Petrila

Wir sind Stefan und Esther Armer. Als Eckdaten erwähnt man meistens: 

Verheiratet seit 2001, drei Kinder (21, 19 und 13 Jahre). Esther ist Erzieherin und Heilpädagogin, Stefan hat eine kaufmännische Schullaufbahn, eine Missionsbibelschule besucht, als Werbefachmann gearbeitet. 2002 sind wir von unserer Kirchengemeinde als Missionare nach Rumänien entsandt worden.

Esther: 

Ich bin in der DDR aufgewachsen, in einer evangelischen Familie mit 7 Geschwistern. Mein Vater war Diakon in der Kirche, das Regime hat oft seine Ablehnung uns gegenüber gezeigt. In den sogenannten Wendejahren wollte ich meine Ausbildung machen. Aber zwischen Bewerbung und Lehrbeginn gab es meinen Betrieb schon nicht mehr. So kam ich in die Erzieherausbildung und in den sozialen Bereich.

Mit 14 Jahren erkannte ich, dass Jesus persönliches Interesse an mir hat. Ich gab mich ihm hin als meinen Herrn, erlebte die Wiedergeburt und suchte fortan Seinen Willen für mein Leben. Durch berufliche Veränderungen kam ich nach Rheinland-Pfalz, und lernte Stefan kennen, der mein Hauskreisleiter war. 

Stefan: 

Meine Familie interessierte sich nicht die Bohne für Religion. Weder wurde ich getauft noch christlich erzogen. Durch Zufall kam ich in den evangelischen Religionsunterricht, hörte durch die Lehrerin von Jesus und mein Herz reagierte darauf. Obwohl ohne Kirchenbindung, wurde ich konfirmiert und erlebte eine lebendige Gemeinde mit Menschen, die Jesus lieben. Das zog mich an und mit 14 Jahren gab ich Gott mein Leben hin. Meine Neugier auf alles aus Gottes Reich kannte keine Konfessionsgrenzen, ich lernte schnell verschiedene Gemeindeformen und christliche Werke kennen. Mein Wunsch, Gott ganz zur Verfügung zu stehen, entstand sehr schnell. Auf einer Leiterkonferenz in Frankfurt forderte Loren Cunningham Menschen auf, sich der Mission zur Verfügung zu stellen. Das bewegte mich sehr. 

Stefans Weg nach Rumänien:

Mit 22 Jahren nahm ich an einem missionarischen Einsatz in Rumänien teil. Vierzehn Tage Kinderprogramm in einem großen staatlichen Waisenhaus. Kinder begannen, unseren Gott zu lieben und sich ihm zu öffnen. Die Vorstellung, hier wieder weg zu gehen, brach mir das Herz. In mir entstand die Frage (die Gott in mich hineinlegte), ob ich mein Leben hier investieren wolle. Ja, das wollte ich. Es gab in den folgenden Jahren mehrere, teilweise verrückte Bestätigungen für diesen Weg. Aber es dauerte noch acht Jahre, bis ich ganz nach Rumänien zog. Es war genial, mir fehlte nur noch eine Frau.

Esthers Weg nach Rumänien:

Unser Hauskreis unterstützte Stefan bei seinem Ruf und Weg nach Rumänien. Nach ein paar Monaten fragte er mich, ob ich seine Frau werden wolle. Wie soll das gehen? Er wohnte schon in Rumänien, ich hatte in Deutschland einen Arbeitsvertrag. Und überhaupt – es würde ja auch bedeuten, dass auch ich nach Rumänien gehen würde. Will ich das überhaupt? Heirate ich Stefan und seine Berufung? Ja, ein Jahr später waren wir verheiratet.

Der gemeinsame Auftrag:

Von Anfang an war es unser Wunsch, junge Menschen für Jesus zu begeistern und sie in die Nachfolge Gottes zu begleiten. Wir verstanden, dass wir das „ganzheitlich“ tun müssen – also entsprechend offene Menschen an unserem Leben als Familie teilhaben lassen. Erst kümmerten wir uns um einen Teenager aus dem Waisenhaus. Er war jedes Wochenende bei uns. Später kam ein weiterer dazu, dann nahmen wir zwei andere Jungs in unsere Familie auf. Es folgte ein Kreis von acht Teenies, die wir erstmals richtig trainierten und lehrten, was Jesus-Nachfolge bedeutet. Mehrere Etappen später veranstalteten wir große Kinderevangelisationen mit Ghita Guran, etablierten wöchentliche Kinderprogramme, öffneten ein Schülercafé, lehrten Teenager die Grundlagen der Nachfolge Jesu, formten Mitarbeitergruppen und bauten ein System der Multiplikation auf. Etliche junge Erwachsene, die seit ihrer Kindheit bei uns waren, trugen diese Glaubenslehren und Wachstumsmethoden ins Land hinaus. Heute sind wir ein wachsendes Netzwerk von Menschen, die andere für die Nachfolge Jesu gewinnen und trainieren wollen. 

Seit 2021: Missionsteam Petrila

Die Pandemie wirbelte viel durcheinander und brachte Neues hervor. In unserem Fall rückten wir enger mit Ghita Guran zusammen (600 km näher) und etablierten ein Missionsteam für Petrila und darüber hinaus. Aktuell leben und arbeiten wir zusammen mit sieben hingegebenen Mitstreitern als Missionsgemeinschaft in Lonea und sind mitleitende Mitarbeiter von „mission-Petrila“.

Video: https://vimeo.com/779180178

Über Samenkorn e.V.

Samenkorn e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der in Rumänien, in Nordirland und in Deutschland tätig ist. Wir wollen Menschen ein Zuhause, Perspektive und Sinn in ihrem Leben geben, indem wir Projekte, Familien und Einzelpersonen in ihrer Arbeit vor Ort unterstützen. Gleichzeitig ist es unser Ziel, interessierten Helfern die Möglichkeit zu bieten, ein fremdes Land mit seinen Menschen kennen zu lernen, praktische Hilfe zu leisten und dadurch eine andere Sicht der Dinge zu entdecken.

Wir sind ein christlicher Verein und richten unsere Arbeit bewusst nach christlichen Werten aus. Wir glauben, dass Menschen nur dann wirklich sinnerfüllt leben können, wenn sie eine persönliche Beziehung zu dem lebendigen Gott haben. Diese Botschaft ist die größte Hilfe, die wir Menschen bringen können.

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