Wolfgang Monecke
Seit unserer Gründung 2006 unterstützen wir als Samenkorn e.V. verschiedene Projekte im In- und Ausland. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten Personen, Vereinen und Kirchen zusammen.
Aber wer sind eigentlich die Menschen dahinter, also die Gründer, Initiatoren, Gestalter, Macher und Leiter? Wer sind die Menschen, die die einzelnen Projekte lebendig machen? In dieser Kategorie wollen wir euch die wunderbaren Akteure vor und hinter den Kulissen vorstellen.
Mein Name ist Wolfgang, ich bin verheiratet und liebe Rumänien. Angefangen hat dies mit einer Faltbootfahrt durch das Donaudelta. Einige Monate später begann in Rumänien die Wende und damit eine Zeit großer Armut und Not.
Zusammen mit Freunden machten wir uns damals auf den Weg in dieses Land und fanden ein Kinderheim, das wir unterstützten und zu dem wir Beziehungen bauten. Später arbeitete ich fast zwei Jahre in diesem Heim, lernte die Sprache und die Kultur kennen.
Ausgesendet von der Halleschen Evangeliumsgemeinde kam ich 2002 mit meiner ersten Frau nach Petrila. Vier Jahre später bekamen wir vom Stadtrat ein Gebäude in Lonea zur Nutzung. (Heute: Haus Mission Petrila)
Zusammen mit einem rumänischen Freund, Ghita Ghuran, startete wir im Sommer 2006 das Projekt: Kinder evangelisieren Kinder. Die Idee dahinter war, dass Kinder, die ein ganzes Jahr lang in wöchentlichen Kinderstunden die Frohe Botschaft hören, im Sommer im Land unterwegs sind und diese Botschaft Kindern weitererzählen, die in Regionen wohnen, wo sonst niemand hinkommt.
Den ausschlaggebenden Anstoß dazu gab uns eine Kinderevangelisation, während der ein Team aus England das heutige Haus Mission Petrila nutzte.
Im Laufe der Jahre waren wir in vielen Landesteilen unterwegs und hatten manchmal bis zu drei Einsätzen in den Sommerferien. Unsere Vision war, das Evangelium von Jesus Christus so vielen Kindern wie möglich zu erzählen. Diese Zeit war anstrengend und oft haben wir uns gefragt, ob das alles den Aufwand wert ist. Die beste Antwort auf diese Frage kam nach mehreren Jahren während einer dieser Evangelisationen in einem kleinen Dorf in Siebenbürgen. Ein junger Mann besuchte uns dort explizit und fragte: Ob wir uns noch an ihn erinnern. Er war ein Junge, der einige Jahre zuvor selbst zu unseren Einsätzen kam und er erzählte, dass er inzwischen Christ geworden war und dass ihm in diesem Prozess klar geworden sei, dass wir den Grundstein für seinen Weg zu Jesus gelegt haben.
Diese Aussage und vieles andere mehr hat mich immer wieder motiviert weiterzumachen, auch dann noch, als ich längst wieder zurück in Deutschland war.
Inzwischen wohne ich schon seit mehr als zehn Jahren wieder in Deutschland. Trotzdem begleite ich dieses Projekt noch immer. Ich sehe Menschen, die als Kinder die Botschaft hörten, dann in unseren Kinderteams mitarbeiteten und heute teilweise eigene Projekte leiten oder in Projekten und Gemeinden aktiv sind.
Besonders freue ich mich über ein gewachsenes Team um meinen Freund Ghita Ghuran und darüber, dass dieses Team unsere Vision weiterträgt und nach wie vor in Menschen investiert.
Heute bin ich nicht mehr direkt in die Arbeit mit den Kindern eingebunden, sondern darf das Team, insbesondere die Leiter begleiten. Obwohl sich die Arbeit im Verlauf zu damals etwas geändert hat, gibt es noch immer Höhen und Tiefen und auch die Frage, ob das alles den Aufwand lohnt ist. Dann darf ich ermutigen und sagen: es lohnt sich!