Frühjahrseinsatz Lonea 2015

EINSATZBERICHT LONEA 27.02. – 08.03.2015

Am 27.Februar begab sich wieder eine bunt gemischte Truppe auf den Weg zu unseren Freunden vom Verein „Greuntele“ nach Lonea in die Südkarpaten, um Grüße und Geschenke zu überbringen und ganz nebenbei am Kinderhaus weiterzubauen. Erwartet wurden wir bei spätwinterlichem Sonnenschein von einer großen Kinderschar, in deren Mitte der kleine Ghita nur durch den späten Haaransatz herausstach. Außerdem warteten auf uns ein reich gedeckter Tisch und eine warmherzige Begrüßung durch Mona, Nicolina, Dorin und Dan.

Das sollte sich die gesamte Woche nicht grundlegend ändern. In den vergangenen Monaten lief die Kinderarbeit weiterhin mehrmals wöchentlich, Ghita bekommt hierbei Unterstützung durch mehrere junge Frauen aus dem Ort bzw. aus seiner Gemeinde. Zudem helfen hin und wieder Jungs aus dem Ort mit, die Ghita schon seit Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit begleitet hatte – die Samenkörner scheinen also immer wieder neu aufzugehen.

Wir haben uns den Sonntag frei genommen und mit Bergwandern und Bogenschießen verbracht. Nach erholsamem Schlaf in der Pension Oxygen starteten wir am Montag in die Arbeitswoche: Das bisher ausschließlich als Heizungsraum genutzte Zimmer im Erdgeschoss sollte geteilt werden und zum Teil zu einer funktionstüchtigen Küche samt aller nötigen anliegenden Leitungen umgebaut werden. Hierfür wurden von Fabian die Klempnerarbeiten übernommen, Sirko kümmerte sich mit Dorin um die Elektrik, Daniel um den Wanddurchbruch und Jana, Johannes und ich um die zukünftigen Türen samt Zargen. Franzer hatte neben Trockenbauarbeiten und Estrich den gesamten Bau im Blick, legte überall Hand mit an und fungierte als Bauleiter und Koordinator. Im Laufe der Woche wechselten die Aufgabenbereiche, neue Betätigungsfelder wurden aquiriert, das Stahltor repariert, eine weitere Tür zum Treppenhaus eingebaut, Kinderwaschbecken installiert, wie wild mit dem Excenterschleifer gearbeitet, die Kettensäge repariert, fein geschliffenes Holz gestrichen, Aufmaße genommen und viiiiel gefachsimpelt. Jeden Mittag warteten Mona und Nicolina mit warmen rumänischen Leckereien auf und sorgten immer wieder für postprandiale Motivationslöcher. Zwei rumänische Jungs halfen uns bei den Arbeiten, Joschi ist Anfang Zwanzig und arbeitslos und Alin ist 16 und kam nach der Schule öfter vorbei; mit ihnen und Dan, Dorin und Ghita war es ein sehr angenehmes Miteinander. Ghita selbst musste leider öfter weg, seine Mutter ist chronisch krank und braucht intensive Betreuung. Hierüber und über die vielen großen und kleinen Sorgen sprachen und beteten wir miteinander. Die Situation mit dem Bürgermeisteramt hat sich derzeit entspannt und der Vertrag scheint der beste zu sein, den der Verein bis dato bekommen hatte. Wenigstens auf diesem Schlachtfeld muss also aktuell nicht gekämpft werden.

Nach einer arbeitsreichen Woche wurden wir am Samstag ausführlich verabschiedet, viele Kinder sangen viele herzerwärmende Lieder, letzte kleine Arbeiten wurden noch gefunden und erledigt, Mona zauberte uns als Abschluss Sarmale auf den Tisch und wir stiegen mit weitem Herz und mehreren Stunden Verspätung in unseren Bus (bzw. Fab in seinen Hundefänger) und verließen Lonea ein weiteres Mal in der Hoffnung, bald wiederzukommen.

Nach einer streckenweise sehr ermüdenden, dann aber plötzlich doch wieder spannenden Fahrt mit kaputter Lichtmaschine am Straßenrand kurz vor Ostrov mit Blick auf den Fichtelberg im ersten Tageslicht kamen wir (auch dank Frank Demmlers schneller Einsatztruppe!) am Sonntagvormittag gesund bei unseren Familien und Freunden an.

Danke und liebe Grüße
Uller

Über Samenkorn e.V.

Samenkorn e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der in Rumänien, in Nordirland und in Deutschland tätig ist. Wir wollen Menschen ein Zuhause, Perspektive und Sinn in ihrem Leben geben, indem wir Projekte, Familien und Einzelpersonen in ihrer Arbeit vor Ort unterstützen. Gleichzeitig ist es unser Ziel, interessierten Helfern die Möglichkeit zu bieten, ein fremdes Land mit seinen Menschen kennen zu lernen, praktische Hilfe zu leisten und dadurch eine andere Sicht der Dinge zu entdecken.

Wir sind ein christlicher Verein und richten unsere Arbeit bewusst nach christlichen Werten aus. Wir glauben, dass Menschen nur dann wirklich sinnerfüllt leben können, wenn sie eine persönliche Beziehung zu dem lebendigen Gott haben. Diese Botschaft ist die größte Hilfe, die wir Menschen bringen können.